Die Caritas Pflegefachschule in Sulzbach-Rosenberg feierte kürzlich ihren 30. Geburtstag. Nicht nur die Schule hat sich gewandelt – sondern ein gesamtes Berufsbild.

Die Altenpflege wird erwachsen: Unter diesem Motto hat die Caritas Berufsfachschule für Altenpflege und Altenpflegehilfe in Sulzbach-Rosenberg kürzlich ihren dreißigsten Geburtstag gefeiert. Das Lehrerkollegium, aktuelle wie ehemalige Schüler und die Praxisanleiter aus zahlreichen stationären wie ambulanten Pflegeeinrichtungen der Region feierten gemeinsam im Rahmen eines Mentorentreffens die Berufsfachschule und ihre Entwicklung. Denn dort, wo einst die Großmutter die Schulbank gedrückt hat, sitzt heute bereits der Enkel.

Bereits beim Tag der offenen Tür hat die Caritas Berufsfachschule für Altenpflege an das langjährige Bestehen erinnert. Nun stand beim alljährlichen Mentorentreffen im Herbst “Geburtstag feiern!” erneut auf dem Programm. Die Anwesenden staunten über eine Caritas-Geburtstagsorte, eigens zu diesem Anlass verziert.

“In einer Gesellschaft, die sich an Leistung, Jugend und Schönheit orientiert, haben Themen wie Alter und Pflege kaum Platz”, sagte die Schulleiterin Martina Schiener. Dabei bemesse sich der menschliche Grad einer Gesellschaft gerade daran, wie sie ihre Alten und Schwachen wertschätze. “Altenpflege ist mehr als ein Job. Es ist ein wertvoller und erfüllender Beruf, in dessen Mittelpunkt keine Maschinen, sondern Menschen stehen”, sagte Schiener weiter.

Nicht nur die Caritas Berufsfachschule habe sich in den vergangenen Jahren gewandelt und weiterentwickelt, sondern eine gesamte Branche in erheblichem Maße professionalisiert. Sichtbare Zeichen dafür seien die Einrichtung von bundesweit mittlerweile 50 pflegewissenschaftlichen Studiengängen, die Gründung von Forschungsverbünden und Doktorandenkollegs sowie strukturelle und inhaltliche Reformen der Pflegeausbildung. In der Praxis mache sich dies bemerkbar “an der effizienten Planung und Organisation von Pflegeprozessen, an der stark gestiegenen Bedeutung der Lernortkoordination und an einer qualitativ und quantitativ aufgewerteten Praxisanleitung”.

Die Schulleiterin appellierte an die Anwesenden, “ein neues Selbstverständnis zu entwickeln”. Der Pflegeberuf sei in der Gesellschaft von zentraler Bedeutung. Er diene nicht nur der materiellen Absicherung, sondern auch der Identitätsbildung, der Anerkennung und der Möglichkeit, gesund zu altern. Die Rolle der Pflegenden nehme in einer alternden Gesellschaft an Bedeutung zu. Die Schulleiterin blickte optimistisch in die Zukunft.

Ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung des Pflegeberufes stehe zudem kurz bevor: Ab dem kommenden Jahr tritt die Reform der Pflegeberufe in Kraft und eine neue Ära beginnt – es gibt für Alten-, Kinder- und Krankenpflege keine getrennte Ausbildung mehr, sondern eine gemeinsame. Ein Weg, der die Pflege weiter stärkt.