Wer Menschen pflegt, muss mehr können als sie routinemäßig waschen und füttern. Pflege ist eine Kunst, die Intuition, Begabung und Fachwissen erfordert.

Unsere Gesellschaft wird immer älter, Fachkräfte werden auch in den kommenden Jahrzehnten dringend gesucht. Wer Menschen pflegt, die auf Hilfe angewiesen sind, arbeitet fürs Herz. Das eigene und das der anderen. Denn wer gibt, nimmt auch für sich selbst vieles mit. Wer sich um pflegebedürftige Menschen kümmert, stößt aber auch auf Themen wie Krankheit und Sterben, Alter und Demenz. Das erfordert Lebensmut und Neugier, psychische Stabilität und Empathie. Vor allem aber solltest du Freude daran haben, mit anderen Menschen zu arbeiten!

Um alte und kranke Menschen zu pflegen, zu betreuen und medizinisch zu versorgen, braucht es viel Wissen und Erfahrung. Und durch die Arbeit lernt man jeden Tag hinzu und erweitert sein medizinisches und pflegerisches Wissen. Auch erfahren Pflegekräfte sehr viel über das Leben: Jedes Individuum ist anders, das zeigt sich gerade im Alter und bei Krankheiten. Jeder hat seine Geschichte, seine Träume und Ängste, jeder nimmt das Alter oder eine Krankheit anders an. In der Pflege ist kein Tag wie der andere.

Hast du Interesse an dem Beruf und möchtest mehr über die Ausbildung erfahren? Hier findest du einige Antworten:

  1. Pflegen und betreuen
    Du hilfst älteren Menschen, ein soweit wie möglich selbstbestimmtes Leben zu führen. Dabei unterstützt und betreust du sie in allem, was sie alleine nicht mehr schaffen. Bei manchen ist es das An- und Ausziehen, bei anderen das Waschen, bei wieder anderen die Hilfe beim Essen und Trinken.
  2. Aktivieren und fördern
    Du hilfst älteren Menschen, so lange wie möglich ihre geistigen und körperlichen Fähigkeiten zu erhalten. Dafür liest du beispielsweise aus der Zeitung vor, machst mit den Senioren Gymnastik, Brettspiele oder einen Spaziergang.
  3. Medizinisch versorgen
    Blutdruck messen, Verband anlegen, Medikamente nach ärztlicher Versorgung geben: Jeder Pflegende hat die Gesundheit seiner Patienten im Blick.
  4. Beobachten, planen und dokumentieren
    Um zu wissen, was ein älterer, pflegebedürftiger Mensch braucht, musst du beobachten und aktiv zuhören können. Wer auf diese Weise Informationen über den Zustand, die Wünsche und die Bedürfnisse des zu Pflegenden sammelt, kann entsprechende Pflegemaßnahmen planen und diese schlank dokumentieren.
  5. Im Team arbeiten
    Nur im Team gelingt gute Pflege. Du musst dich mit Kollegen absprechen, fachlich austauschen und vielleicht auch mal über belastende Situationen reden können.

Pflegefachkraft

Deine Ausbildung als Pflegefachkraft besteht aus Unterricht an Pflegefachschulen und der praktischen Ausbildung in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern. Den Ausbildungsvertrag schließt du mit der für die praktische Ausbildung zuständigen Institution ab. Die Pflegefachschule trägt die Verantwortung für deine Ausbildung und fördert diese durch die Praxisbegleitung.

Zur Zulassung brauchst du

  • einen mittleren Bildungsabschluss oder
  • eine andere abgeschlossene zehnjährige Schulbildung, die den Hauptschulabschluss erweitert oder
  • einen Hauptschulabschluss und eine zusätzliche, mindestens zweijährige Berufsausbildung oder
  • einen Hauptschulabschluss und eine mindestens einjährige erfolgreich abgeschlossene Ausbildung in der Pflegehilfe.

Die Inhalte deiner Ausbildung orientieren sich an den oben genannten Aufgaben. Inhalte des Unterrichts an der Pflegefachschule sind beispielsweise:

  • personen- und situationsbezogene Pflege alter und kranker Menschen
  • Mitwirkung bei medizinischer Diagnostik und Therapie
  • Planung, Durchführung, Dokumentation und Evaluation der Pflege
  • Umgang mit Krisen und schwierigen sozialen Situationen
  • Unterstützung alter Menschen bei der Tagesgestaltung und bei Aktivitäten
  • Anleitung, Beratung, Gesprächsführung

Deine Ausbildung dauert in Vollzeit drei Jahre, in Teilzeit maximal fünf Jahre. Der theoretische und praktische Unterricht im Blockwechsel umfasst 2.100 Stunden, die praktische Ausbildung in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern mindestens 2.500 Stunden. Am Ende machst du eine staatliche Prüfung. Sie umfasst einen schriftlichen, einen mündlichen und einen praktischen Teil. Nach bestandener Prüfung bist du staatlich anerkannte Pflegefachfrau oder staatlich anerkannter Pflegefachmann.

Pflegefachhelfer/in

Deine Ausbildung findet an Pflegefachschulen statt. Der praktische Teil der Ausbildung erfolgt zum Beispiel in Krankenhäusern, stationären Einrichtungen der Altenhilfe oder in Sozialstationen.

Wenn du eine Ausbildung als Pflegefachhelfer/in anstrebst, brauchst du mindestens den Hauptschulabschluss oder einen als gleichwertig anerkannten Schulabschluss. Die praktischen Ausbildungsinhalte orientieren sich an den oben genannten Aufgaben und Tätigkeitsfeldern. Deine Ausbildung im Blockwechsel dauert ein Jahr und endet mit der staatlichen Prüfung als Pflegefachhelfer/in.

In drei Schritten zum Ausbildungsplatz:

  1. Suche dir eine Pflegeeinrichtung, die zu dir passt (wohnortnah, Pflegeschwerpunkte, groß oder klein, etc. // orientierendes Berufspraktikum jederzeit möglich).
  2. Bewirb dich in der gewünschten Einrichtung um einen Ausbildungsplatz und erfrage die kooperierenden Berufsfachschulen.
  3. Bewirb dich bei einer der kooperierenden Berufsfachschulen.

Das muss in die Bewerbungsunterlagen:

  • Anschreiben
  • Tabellarischer Lebenslauf
  • Letztes Schulzeugnis
  • Erweitertes Führungszeugnis
  • Ärztliches Attest

Duales Studium Pflege (Bachelor)

  • Die Aufgaben in der Pflege werden zunehmend komplexer: Vernetztes Denken, reflektiertes Arbeiten, größere Flexibilität, sowie Steuerung und Optimierung von Prozessen werden künftig weit mehr gefordert sein.
  • Neue Pflegestudiengänge bilden Fachpersonal daher auch akademisch aus.
  • In Regensburg bietet die Ostbayerische Technische Hochschule den Studiengang „Pflege dual“ an.
  • Ausbildungsziel: examinierte Pflegefachkraft und Bachelor of Science
  • Dauer: 9 Semester

Quereinstieg Pflege:

  • Viele Menschen entdecken erst in der mittleren Lebensphase ihr Interesse an der Pflege als Beruf.
  • Eine Umschulung eröffnet neue berufliche Perspektiven.
  • Umschulungen im Bereich der Pflege haben eine hohe Eingliederungsquote.
  • Es gibt die Möglichkeit, eine Umschulung von der Agentur für Arbeit finanziell fördern zu lassen.

Caritas: für einen fairen Lohn in der Pflege

  • Die Caritas entlohnt ihre Mitarbeiter nach eigenem Tarif. In der Pflege zahlt sie mehr als vergleichbare Einrichtungen. Es gibt attraktive Sonderleistungen wie Schichtzulage oder betriebliche Altersvorsorge.
  • Im ersten Lehrjahr liegt der Lohn verglichen mit anderen Ausbildungsberufen an der Spitze: mehr als tausend Euro monatliches Bruttogehalt.
  • Eine Fachkraft in der Pflege verdient als Berufsanfänger rund hundert Euro im Monat mehr als ein Mechatroniker. Erfahre mehr.

Als Pflegefachkraft oder Pflegefachhelfer kannst du dich unter anderem in folgenden Einrichtungen engagieren:

  • Alten- und Pflegeheime
  • Krankenhäuser
  • Psychiatrische Kliniken
  • Sozialstationen
  • Geriatrische Einrichtungen
  • Anlagen des betreuten Wohnens

Als Pflegefachkraft hast du vielfältige Karrierechancen:

  • Stationsleitung/ Pflegedienstleitung
  • Heimleitung
  • Spezialisierung als Fachkrankenpfleger oder Fachkraft für Gerontopsychiatrie oder Palliativpflege
  • Selbstständigkeit mit eigenem Pflegedienst
  • Lehrkraft an Pflegefachschulen oder Praxisanleiter für Auszubildende
Broschüre zur Ausbildung